Der 27. Januar 2022, der internationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, ist für das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium ein sehr besonderes Datum. Bereits zum 24. Mal wird der BERTINI-Preis in Hamburg verliehen und mit der heutigen Auszeichnung kann das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium diese sehr hohe Wertschätzung bereits zum 6. Mal in Empfang nehmen. Ausgezeichnet werden die Spurensuche nach vergangenem Unrecht und der Einsatz für ein gleichberechtigtes Miteinander. Warum sich die BERTINI-Preis-Jury für die Szenencollage des Theaterkurses unter der Leitung von Frau Dilşat Şen entschied, kann man auf der Homepage des Preises so nachlesen:
„17 Oberstufenschülerinnen und -schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums widmeten sich in einem Theaterprojekt rassistisch motivierten Gewalttaten der jüngsten Vergangenheit, um auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, auch in der Gegenwart proaktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen.
Kassel – Halle – Hanau. Drei Orte als Chiffren für rassistisch motivierte Anschläge der jüngsten Vergangenheit, die innerhalb von nur acht Monaten das Land erschütterten – zumindest für kurze Zeit. „Rassismen existieren, verlieren aber an Aufmerksamkeit, weil sie Gefahr laufen, ,normal‘ zu werden“, sagt Ibrahim, 17, Oberstufenschüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Hamburg-Wilstorf. Seine Mitschülerin Laura, 17, ergänzt: „Den Leuten ist es kaum bewusst, wie präsent diese Problematiken auch heutzutage noch immer sind. Dabei findet Diskriminierung genau vor unseren Augen statt. Die meisten kriegen es zwar mit, schreiten aber nicht ein, weil sie meinen, es betreffe sie nicht oder andere würden sich schon kümmern.“
Ibrahim und Laura sind zwei von insgesamt 17 Oberstufenschülerinnen und -schülern des Theaterkurses des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. In ihrem Theaterstück „Menschsein ist eine Entscheidung – Du hast die Wahl!“ haben sie sich mit den Anschlägen von Kassel, Halle und Hanau beschäftigt. In vier Szenen setzen sie sich mit Aspekten von Rassismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit auseinander. „Damit wollen wir ein Zeichen gegen jegliche Form von Diskriminierung setzen“, erklärt der 18-jährige Macie. „Uns ist es wichtig, dass menschenverachtende Ereignisse aus den letzten zwei Jahren nicht in Vergessenheit geraten.“ (https://bertini-preis.hamburg.de/menschsein-ist-eine-entscheidung-du-hast-die-wahl/)
Das Theaterprojekt erlebte seine Premiere bei der zentralen Auftaktveranstaltung der „Harburger Gedenktage 2021“. Nach den Szenen war es mucksmäuschenstill im Publikum des Harburger Rathauses – bevor tosender Applaus aufbrauste. Das Publikum konnte ganz genau spüren und sehen, mit wie viel kritischem Denken, ernsten Emotionen und wirklicher Betroffenheit die jungen Menschen in den ausdrucksstarken Szenen dort vorne auf der Bühne standen. Dieses übertrug sich sofort auf das Publikum. Mit diesem Theaterprojekt werben die Schülerinnen und Schüler eindringlich für ein friedvolles und gleichberechtigtes Miteinander.
Die Schulgemeinschaft des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums gratuliert allen Mitwirkenden sehr herzlich zum BERTINI-Preis.
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