Sally Perel ( Jahrgang 1925) hat seine Erlebnisse während des Nationalsozialismus und seine Lebenserfahrungen in drei digitalen Lesungen für unsere Schülerinnen und Schüler der 9, 10, 11 und 12 Klassen mit uns geteilt und uns tief berührt.
Wenn der Zeitzeuge Sally Perel das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium besucht, treffen wir einen ganz besonderen Freund. Sally führte als jüdischer Junge im Zweiten Weltkrieg ein erzwungenes Doppelleben und überlebte u.a. als Mitglied der Hitlerjugend. Seit 1948 lebt er in Israel.
Am AvH war er schon häufig zu Gast: 2005 wurden für das Theaterprojekt „Hitlerjunge Salomon” 67 Schüler/innen mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet. Möglich wurde das Projekt durch die Zustimmung Sally Perels, diesen Teil seines Lebens auf die Bühne zu bringen. Seine Lesungen im September 2003 und sein Premierenbesuch im Mai 2004 sind allen, die dabei waren, unvergesslich. Seitdem durften wir uns mehrfach über seinen Besuch freuen. Bei der Erscheinung des Zeitzeugenbuches 2006 „Weitergelebt” – 7 jüdische Schicksale im II. Weltkrieg” hat Sally Perel unsere herausgebende Schülerfirma entscheidend unterstützt und selbst einen Bericht beigesteuert. Nach diesem beeindruckenden Menschen wurden bereits zwei Schulen benannt.
Sally Perel ist mittlerweile 96 Jahre alt. Da Reisen im Moment nicht möglich ist, besuchte er uns jetzt digital. Und weil er auch in diesem Alter keinerlei Berührungsängste vor moderner Technik hat und sie beherrscht, durften wir die digitalen Video-Lesungen mit ihm erleben.
Authentisch und einfühlsam beantwortete Sally Perel nach dem eindringlichen Vortrag die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Am Ende stellte er fest: „Wir sind die letzten noch lebenden Zeitzeugen. Heute habe ich euch zu neuen Zeitzeugen gemacht.“
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