16. Dezember 2014: Soeben erreicht uns die Nachricht, dass das Theaterprojekt „Blutdruck“ (geschrieben, inszeniert und gespielt von Abiturientinnen und Abiturienten unserer Schule) mit dem hochangesehenen Bertinipreis ausgezeichnet wurde.
Dieser Preis, der von dem kürzlich verstorbenen Publizisten Ralph Giordano gestiftet wurde, wird einmal jährlich für herausragende Projekte oder Taten verliehen, die auf Unrecht und Diskriminierung aufmerksam machen oder sich für Zivilcourage einsetzen.
Menschen nach Maß herzustellen, wird bald möglich sein. Die Generation der heutigen Schülerinnen und Schüler wird dieses noch erleben. Für sie war das Thema Genanalyse und Genmanipulation mit den damit verbundenen Auswirkungen auf das menschliche Zusammenleben daher so relevant, dass sie das Thema und ihre Überlegungen dazu einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollten. Wer hätte sich vor 20 Jahren vorstellen können, dass wir einen ganzen Computer – als Smartphone – in der Hosentasche bei uns haben und welchen Einfluss das Internet auf das Leben der Menschen heute hat. So wird es auch mit der Gentechnologie sein.
Wie also werden sich die voranschreitenden Möglichkeiten der Genanalyse und Genmanipulation zukünftig auswirken, wo schon heute ein großes Interesse daran von Eltern, Krankenkassen, Arbeitgebern etc. besteht?
Mit hoher Einsatzbereitschaft, die sich nicht nur in den Unterrichtsstunden, sondern auch in zahlreichen Abend- und Wochenendproben auf unterschiedlichste Weise zeigte, brachten die Jugendlichen dieses bedrückende Zukunftsszenario über eine Gesellschaft, in der Menschen nach ihrem genetischen Material als Embryonen selektiert und später ihr Leben lang beurteilt werden, auf die Bühne. Noch ist es Science-Fiction, aber wie lange noch angesichts der gentechnologischen Forschungsfortschritte? Wie lebt es sich in so einer Welt und wie sieht es aus bzw. wie viel Kraft kostet es, sich nicht einschüchtern zu lassen?
Umfangreiche Recherchen, unermüdliche Theaterproben, ein differenzierter Umgang mit der Thematik, das eigenständige Herstellen zahlreicher begleitender Texte sowie die Bewerkstelligung der gesamten Rahmenorganisation der Theateraufführungen machen die Schülerinnen und Schüler auszeichnungswürdig.
Nun freuen sich die 22 Akteure auf die Auszeichnungsveranstaltung am 27. Januar 2015 im Ernst-Deutsch-Theater.
© 2014 Hs