Sichtwechsel – Straßenkind für einen Tag

Einsatz für Straßenkinder in aller Welt: Die Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums machten auf die Situation von Straßenkindern aufmerksam und beteiligten sich am Aktionstag »Straßenkind für einen Tag«, zu dem jedes Jahr das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes aufruft, um an die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1989 zu erinnern.

Am Dienstag, 20.11.2018 waren mehr als 100 Mädchen und Jungen aus allen fünften Klassen unserer Schule in der Hamburger Innenstadt Schuhe putzen, Zeitungen verkaufen, kleine Dinge aus ihrem Bauchladen anbieten und die Passanten über die Situation von Straßenkindern informieren. Dabei wurde die stolze Summe von 2961,86 € für Straßenkinder-Projekte gesammelt.

Weltweit gibt es schätzungsweise 100 Millionen Kinder und Jugendliche, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Sie erhalten keine medizinische Versorgung, haben kaum Chancen auf Ausbildung und müssen täglich um ihr Überleben kämpfen. Sie nächtigen unter Brücken oder auf Bahnhöfen und müssen sich mit Jobs auf der Straße durchschlagen, um zu überleben. Alle diese Kinder haben das Recht auf ein würdiges Leben. Sie müssen die Chance bekommen, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen, um sich eine Zukunft aufzubauen. Das wünschen sich alle Fünftklässler unserer Schule. Mit dieser Aktion haben sie ein deutliches Zeichen der Solidarität mit benachteiligten Kindern gesetzt!

© 2018 Hy

Schülerstimmen

Im Religionsunterricht haben wir viel über das Leben von Straßenkindern und über Kinderrechte geredet und gelernt. Die Straßenkinderaktion fand am 20. November statt. Das ist der Tag, an dem die Kinderrechte von der UN verabschiedet wurden – im Jahre 1989. Frau Hewer war bereits vor den Herbstferien gekommen und hat uns viel über das Leben der Straßenkinder erzählt. Frau Hewer gehört zu der Hilfsorganisation terre des hommes das bedeutet auf Deutsch übersetzt: Erde der Menschen. Morgens am 20. November war es dann so weit. Wir wollten als Straßenkind in der Innenstadt Hamburgs Spenden sammeln. Obwohl es sehr kalt war, hat es den meisten Schülern Spaß gemacht. Ein paar Leute waren zwar nicht nett, doch die meisten haben uns eine Spende gegeben. Das war für uns ein schöner und ein lehrreicher Tag!

Yousra, 5b

Alles fing damit an, dass in der Projektwoche Leute von terre des hommes in die Schule kamen, um uns Kinder über das Straßenkinderprojekt zu informieren. Ein paar Wochen nach  den Herbstferien fingen meine Klasse und ich an zu planen. Wir durften unsere Gruppen wählen und uns schon überlegen, was wir machen wollen. Da ich und noch 2 andere Mädchen aus meiner Gruppe in der Freizeit zum Tanzen oder zum Cheerleading gehen, haben wir natürlich getanzt. Es war echt anstrengend sich die Tänze auszudenken, wir haben es aber geschafft! Wir haben alles ganz genau geplant und auch geklärt wer was mitbringt und wer was macht. Doch am Straßenkinderprojekttag war ein Mädchen krank. Also hatten wir keine Musikbox. Wir haben dann einfach das Handy genommen und auf volle Lautstärke gemacht, nur leider hat man das Handy nicht so gut gehört. So ungefähr um 10 Uhr kam eine etwas ältere Frau und sah uns beim Tanzen zu. Plötzlich sagte sie ,,Ihr tanzt ja so toll “ und gab uns 30€! Wir waren echt glücklich, doch später stellten wir fest, dass nicht alle Leute so nett sind, denn einige Leute sagten zu uns, dass es dumm ist für die Kinder zu spenden. Diese Leute haben wir einfach ignoriert und sind weiter gegangen. Das Projekt war ein echt tolles Erlebnis. Meine Gruppe und ich haben aus diesem Projekt gelernt zu schätzen was wir haben  🙂

Viktoria, 5d

Wir haben sehr viel an diesem Tag gelernt. Wir haben gelernt auf fremde Menschen offen zu zugehen, wir haben gelernt wie sich Obdachlose fühlen und wir haben gelernt Leute einzuschätzen, z.B.wenn Leute schnell gehen ,sollte man sie besser nicht ansprechen. Sie sind in Eile. Es ist besser Menschen anzusprechen, die langsam gehen und nett aussehen. Man hat gesehen wie viele Menschen den armen Kindern helfen wollten. Ich habe gesehen, dass auch Menschen die obdachlos sind und nur ganz wenig Geld haben, es den Kindern, denen es genauso geht wie ihnen selbst, helfen wollen! Ich weiß jetzt auch, dass wir sehr viel Geld unüberlegt für nutzlose Dinge ausgehben. Außerdem habe ich gelernt, dass viele Menschen sehr interessiert auf uns zukamen. Das war ein tolles Erlebnis und meine Klasse und ich werden weiterhin Spenden sammeln!

Hanna Melissa, 5d