Wo kommt eigentlich unser Zucker her? Wie wird aus der Zuckerrübe Zucker hergestellt? Wir kennen ja alle die blauen Pakete mit der Aufschrift „Nordzucker“ im Supermarkt und wir fahren im südlichen Randbereich von Hamburg immer wieder an großen Zuckerrübenfeldern vorbei. Am 11. Januar machten sich dann die Profilkurse 6.1 und 6.2. nach Uelzen auf, wo in jedem Jahr von September bis Januar die hiesig angebauten Zuckerrüben verarbeitet werden. Die Zuckerproduktion der Kampagne 17/18 im Uelzener Nordzucker-Werk lief auf Hochtouren.
Die Dimension dieser Fabrik hat uns alle beeindruckt. Knapp 19 000 Tonnen Rüben werden pro Tag während der Kampagne verarbeitet. Wir konnten sehen, dass Lastwagen mit Zuckerrüben im Minutentakt anrollten, Rüben ratterten über Förderbänder in die Fabrik, die Masse an Zuckerrüben wurde gewaschen und geschnitzelt. Eine Geschmacksprobe der gewaschenen Rübenschnitzel wurde von den Schülern so kommentiert: „Das schmeckt ja richtig süß und gut“! Kein Wunder – Eine Zuckerrübe enthält knapp 20% Saccharose-Zucker! In riesigen Extraktionstürmen wurde mit heißem Wasser der Zucker aus den Rübenschnitzeln herausgelöst. Die dabei entstehende Zuckerlösung – der so genannte Rohsaft – muss anschließend mit Kalk gereinigt werden, der Carbokalk ist wertvoller Dünger in der Landwirtschaft, die ausgelaugten Rübenschnitzel sind wertvolles Viehfutter. Der gereinigte Saft muss dann nur noch eingedickt werden, so dass der Zucker auskristallisieren kann. In der vollautomatischen Verpackungsanlage sahen wir, dass sogar die Gabelstapler vollautomatisch fuhren. So kann mit immer weniger Mitarbeitern die Produktion weiter gesteigert werden.
Eigenschaften und Bedeutung der Kohlenhydrate sind im Augenblick verbindlicher Inhalt im Chemieabitur. Deshalb werden sie exemplarisch als Vertreter der Naturstoffe im Unterricht behandelt. Aber nur vor Ort in der Fabrik ist die Dimension der Massenherstellung dieses Grundnahrungsmittels erfahrbar.
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