„Ob der Fischotter an der Seeve leben kann, hängt auch davon ab, was wir ins Klo schütten.“, formuliert es ein Schüler der Klasse 5c des AvH. Eigentlich sollte die Klasse nur eine Exkursion zum Otterzentrum Hankensbüttel machen. Aber dieser warf so viele Fragen bei den wissbegierigen Teenagern auf, denen dann – in Kooperation mit der TUHH – nachgegangen wurde.
Dass die Wasserqualität irgendwie Einfluss darauf hat, ob sich der Otter wohl fühlt oder nicht, leuchtet ein. Aber wie misst man die Wasserqualität? Und was macht ein Klärwerk mit dem Wasser? Und da Wissenschaft versucht, die Probleme modellhaft zu untersuchen, wurde eine kleine Kläranlage im Unterricht gebaut und mit verschiedenen Indikatoren untersucht. Ein Vergleich mit einem „echten“ Klärwerk durfte zur Überprüfung der gewonnen Ergebnisse natürlich nicht fehlen.
Nun ernährt sich ein Otter aber nicht nur von klarem Wasser. Wie dem Menschen, der sich nach einer komfortablen Umgebung sehnt, geht es auch den Tieren. Das „Drumherum“ muss eben stimmen. Also wurden weitere Informationen zur Seeve beschafft, Karten gezeichnet und die optimalen Otter-Bedingungen recherchiert. Stützen konnte sich die Klasse auf Ergebnisse der Parallelklasse, die den Engelbek untersucht und ihm Schritt für Schritt wieder den ursprünglichen Flussverlauf zurückgibt. Denn die in den 70er Jahren vorgenommene Kanalisierung mag den Fluss zähmen, aber vielen Tieren und Pflanzen nahm sie auch den Lebensraum.
Einen weiteren Anreiz bekamen die Forschungen der Fünftklässler durch die Möglichkeit, ihre Ergebnisse bei einem Wettbewerb einzureichen. Und so wurde – quasi nebenbei – noch gelernt, wie man Resultate publikumsgerecht aufarbeitet: Ein kleiner Film sollte das Ziel sein.
Dieses Ziel wurde auch erreicht, aber mehr als das: Die Wettbewerbsjury war von der Arbeit der jungen Forscher so begeistert, dass es zum 1. Platz reichte. Aber reicht es auch dem Otter? Bislang noch nicht, aber wer weiß, wenn jeder über die Eingangsfrage nachdenkt, könnte sich auch dieses Tier an der Seeve wieder so zu Hause fühlen, wie die Schüler an „ihrem“ Fluss.
© 2009 Kn