Wir haben uns daran gewöhnt, dass viele Dinge in unserem Alltag immer kleiner werden. So sind Computer tragbar, Licht kommt aus kleinen Leuchtdioden und Fernseher kann man an die Wand hängen. Aber gerade das kleinste aller vorkommenden Elemente – Wasserstoff – soll helfen, die Energieversorgung sicherzustellen?
Diese Vision teilten vor 20 Jahren einige Hamburger Wissenschaftler und Kaufleute. Und damit die Vision nicht nur eine Idee bleibt, gründete man die „Wasserstoff-Gesellschaft-Hamburg“, deren 20 Geburtstag am 14. September gefeiert wurde.
Wasserstoff als Energieträger, der durch Spaltung von Wasser durch beispielsweise Windenergie erzeugt wird, wird gerade in Ballungszentren wie Hamburg seit kurzem verstärkt eingesetzt. Der Vorteil: Verbrennt man den Wasserstoff mittels Brennstoffzellen, so wird wieder Strom erzeugt und als einziges „Abgas“ bleibt: Wasser. Und so fahren bereits ein Alsterdampfer (nun eben ohne Dampf) und einige Busse der Hochbahn mit Wasserstoffgas und kaum ein Autohersteller verzichtet auf Forschungen, mit dieser Technologie die Autoemissionen zu senken.
Aber wer ahnte dies bereits vor 20 Jahren, einer Zeit, in der sich kaum ernsthaft Gedanken über die Endlichkeit des Erdöls gemacht wurden? „Dass ich mich von Anfang an für die Wasserstoff-Technik begeisterte und als Bürgermeister einsetzte kann schon verwundern, da ich doch als Grünen-Fresser bekannt bin.“, sagte Bürgermeister a. D. Dr. Henning Voscherau mit einem schmunzelnden Seitenblick auf die ebenfalls anwesende Grünen-Senatorin Anja Hajduk in seiner Festansprache.
Aber die Arbeit geht eigentlich erst los. Den Kinderschuhen entwächst die Brennstoffzellen-Technik gerade, aber der Wasserstoff muss ja auch irgendwie erzeugt werden. Dafür braucht man Strom und der soll am besten aus erneuerbaren Energien stammen. Damit das gelingt, werden noch viele junge Forscher mit ihren Visionen benötigt. Und da erklärtes Ziel der Gesellschaft auch die Weitergabe der Begeisterung ist, wurden drei Hamburger Schulen, die sich bereits mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt haben, prämiert. Und so erhielt, neben dem Gymnasium Finkenwerder und der Sophie-Barat-Schule auch das Harburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium eine umfangreiche Experimentier-Ausstattung. „Jetzt können wir Experimente mit Brennstoffzellen auch im regulären Unterricht und nicht nur in einzelnen Projekten anbieten“, freut sich Chemie-Lehrerin Christa Grimm vom AvH. Und den Grundstein für viele neue Ideen legen, so ist man sich mit der Wasserstoff-Gesellschaft einig.
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