Stress – die urzeitliche Reaktion, die zu Höchstleistungen führen kann. Wird aber Hochleistung zum Dauerzustand, so kann es gefährlich werden. Mögliche Folgen: Unwohlsein, Krankheiten, Burn Out. Die Wirtschaft reagiert darauf bei ihren Führungskräften mit Seminaren, die helfen sollen, Strategien zu entwickeln, die Herausforderungen entspannter zu bewältigen.
Aber ist das nicht etwas spät? Jeder zweite Jugendliche der Klassen 5 bis 12 zeigt bereits Stresssymptome wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen, fanden Psychologen der Universität Marburg heraus. Gerade in den Jahren des Heranwachsens sind – so die Forscher – die Jugendlichen verstärkt gefährdet gegenüber psychischen Erkrankungen. Stress ist Folge von Zeitdruck, Reizüberflutung oder der Angst, nicht zu genügen. Auch der Stress durch die Schule – Stichwort: Verkürzung auf 12 Schuljahre zum Abitur – mag in den letzten Jahren gestiegen sein.
Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium fand man, dass es nötig sei, diese Probleme frühzeitig in den Griff zu bekommen. Man entschied sich, ein Stresspräventionsprogramm, welches die Marburger Psychologen mit der Techniker Krankenkasse zusammen entwickelten, allen neunten Klassen anzubieten. So stand unter sachkundiger Leitung der Stress-Psychologen an vier Terminen SNAKE – die Problemlöseschlange – im Mittelpunkt. Eigentlich die Abkürzung des Programms (Stress Nicht Als Katastrophe Erleben) hilft die Schlange mit ihren Gliedern, die Stresssituationen zu erleichtern. Ausgehend von dem Erkennen des Problems kann man zu einer Lösung kommen, die den Stress bewältigen kann. So lernten die Schüler Techniken der Problemanalyse, des Zeitmanagements, aber auch der Entspannung kennen. Typische Manager-Tricks eben. Denn das Quentchen Stress, welches zu sportlichen Erfolgen, Lampenfieber beim Auftritt, einer konzentrierten Mathe-Arbeit oder einer neuen Liebe führt, reicht eigentlich.
© 2008 Ku