18.09.08 - Flug und Fliegen in der TU Harburg

Moderner naturwissenschaftlicher Unterricht an neuen Lernorten: Expedition ins School Lab der TUHH

Spannende Phänomene in der Natur kennen wir alle. Der Traum vom Fliegen beherrscht die Menschen seit Anbeginn. Unterricht kann diese Phänomene nur begrenzt nachgestalten, das Erleben aber für Schülerinnen und Schüler als Motivationsschub nutzen.

Wenn es aber darum geht zu schauen, wie Wissenschaft sich diese Phänomene zu nutze macht, dann brauchen wir auch echte Wissenschaftler und Labore zum Experimentieren. Unser Kooperationspartner TUHH hat ein School Lab, in dem angepasst auf die jeweilige Jahrgansstufe alles geboten wird, was angehende Wissenschaftler brauchen, um zu staunen, zu experimentieren, zu rechnen, zu diskutieren. Dieses Angebot haben wir in diesem Schuljahr mit allen 6. Klassen genutzt. Dabei standen uns Mitarbeiter der Universität einen ganzen Vormittag zur Verfügung, um in der Schule Gelerntes in ein ganz neues Licht zu stellen.

Johannes und Henning aus der 6a schreiben: „Dort haben wir viele spannende Sachen mit Studenten erlebt und gelernt, dass man mit Hilfe eines Seifenblasen-Wasser-Gemisches, in das man die Form eines Flügels einspannt, erkennen kann, ob der Flügel sich zum Energie sparenden Fliegen eignet. Wir haben uns auch Flugplätze mit Google Earth angeschaut und erkennen können, welche Vor- und Nachteile die Lage der Start- und Landebahnen hat.

Flug und FliegenBesonders spannend fanden Anna und Svea aus der 6d, dass die Flügel eines Flugzeuges bei höherer Geschwindigkeit anfangen zu flattern. Deshalb sind die Triebwerke auch vorne am Flügel montiert. Wenn nämlich an einem Flügel viel Gewicht am vorderen Ende hängt, fängt ein Flügel nicht so schnell an zu flattern. Beeindruckend für alle Schüler war, dass eine Fugzeugwand aus drei Schichten besteht, nämlich der Außenhaut aus Aluminium, dem Dämmkissen aus Glaswolle, die die Schallwellen der Triebwerke größtenteils abfängt, und der Innenverkleidung, die zur Dekoration da ist. Und das alles ist nur ca. 9 cm dick. Neun Zentimeter trennen uns beim Fliegen von eiskalter und dünner Luft. Im Experiment am Windkanal konnten alle Schüler messen, dass es sehr wichtig ist, dass Fahrzeuge stromlinienförmig und windschnittig wie der Porsche Cayman sein müssen um möglichst viel Benzin sparen zu können.“

Robin aus der 6d hat dieser Tag an der TU sehr viel Spaß gebracht. Besonders gut hat ihm das Arbeiten in sehr kleinen Gruppen gefallen. Dadurch war es möglich, individuell auf Schülerfragen und -ideen einzugehen. Der Tag an der Uni war aber auch spannend, weil alle Unterstufenschüler mit den Studenten in der Mensa essen konnten und die Atmosphäre an der Uni so hautnah erlebt haben. Robin würde wie wohl viele andere Schüler die TU gerne noch einmal besuchen. Sicher werden die Schüler der kommenden 6. Klassen auch im nächsten Schuljahr dieses experimentelle Angebot der TU nutzen.

Das School Lab, finanziert vom Deutschen Institut für Luft und Raumfahrt, arbeitet unter dem Dach der TUHH unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Weltin. Die Behörde für Schule und Berufsbildung stellt das Personal. Weitere Förderer sind die Luftfahrtwerkstatt, der Luftfahrtstandort Hamburg, Nordmetall und das „Regionalprogramm für innovative Aktionen in Hamburg“.

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