Martin Fliegner, Umweltpädagoge aus Bochum, kennt den Wert unseres blauen Planeten für die Menschheit. In der Computertechnik beherrscht er alle Finessen. Mit der temporären Satellitenschüssel auf dem Dach holt er Live-Satellitenbilder online ins Klassenzimmer. Alle drei Voraussetzungen verbindet Martin Fliegner in seinen interaktiven Vorträgen an deutschen Schulen. So auch für die 5. Und 6. Klassen am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Die jungen Menschen sind noch am längsten für die Zukunft unseres Planeten verantwortlich und brauchen Fakten, um für die Zukunft zu entscheiden.
Mit Martin Fliegner und den aktuellen Bildern der Satelliten switchten sie sich blitzschnell an verschiedene Orte auf ihrem Planten und konnten so unmittelbar den aktuellen Zustand der Erde betrachten. Wenn Martin Fliegner den Zeitraffer aktivierte, war es sogar möglich, das Tempo der dramatischen Veränderungen während der letzten Jahre zu betrachten: Das Eis der Arktis zieht sich rasant zurück, die nun freien Wasserflächen reflektieren weniger Wärme zurück ins All als zuvor das Eis. Die Folge ist eine Beschleunigung der Erwärmung der Arktis. Der Tschadsee, ein wichtiges Süßwasserreservoir für den südöstlichen Sahel in Afrika ist nahezu ausgetrocknet. In Brasilien kann man von oben erkennen, wie weit der Regenwald für die Aufzucht von Rindern tatsächlich abgeholzt ist. An den Überschwemmungen in den Küsten-regionen Asiens kann man erahnen, wie die Süßwasserbrunnen dort versalzen.
Im Gespräch erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur die Ursachen des rasanten Klimawandels, sondern vor allen Dingen auch die Perspektiven und Möglichkeiten eines schnellen Eingreifens. „Was kann ICH tun, um dieser bedrohlichen Entwicklung Einhalt zu gebieten oder sie zumindest zu verlangsamen?“ war die alles bestimmende Frage. Und die Antwort? Wenn wir Obst, Gemüse und Fleisch aus der Region kaufen, ist das Klima weniger belastet. Wenn wir den Standby-Betrieb abschalten und Energiesparbirnen nutzen, wenn wir Fahrrad und Bus fahren, wenn wir während der Heizperiode in den Schulen gezielt lüften, schonen wir unsere Energieressourcen. Wir Menschen in den reichen Ländern sind es nämlich hauptsächlich, die die Menschen in den armen Ländern zu Klimaflüchtlingen machen.
Die Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums jedenfalls sind auf ihrer Klimaexpedition ein großes Stück weiter gekommen, ihr Wissen um den Planeten in aktives Handeln umzusetzen.
Die Schulveranstaltungen des Bochumer Umweltpädagogen werden von der Firma Geoscopia im Rahmen von Germanwatch durchgeführt.
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