22.04.08 - Schulleitungen der d.18-Schulen zu Gast im Pustertal in Südtirol

Aus guten Beispielen für die eigene Zukunft lernen – Schulleiter des AvH besucht Schulverbünde in Südtirol

Hamburgs Bildungslandschaft verändert sich und auch die Harburger Schulen müssen sich dieser Veränderung stellen. Seit Sommer 2004 gibt es den Schulversuch „d.18 Selbstverantwortete Schulen“, in dem sich 18 ausgewählte Hamburger Schulen auf den Weg einer eigenständigen Entwicklung machten. Von Anfang an mit dabei das Rönneburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Die beteiligten Schulen aller Schulformen haben sich einiges vorgenommen: Hauptziel ist es, durch mehr Eigenständigkeit eine höhere Qualität von Unterricht und Schule zu erreichen.

In der letzten Woche waren die Schulleitungen dieser Schulen zu Gast in Südtirol. Schwerpunkt ihres Interesses war die besondere Schulentwicklung in dieser Region. Seit 2000 gibt es ein Landesgesetz zur Autonomie der Schulen in Tirol, das ihnen sehr große Eigenständigkeit ermöglicht. Seither ist viel geschehen. Die deutsche Schule hat sich dort nach internationalen Vergleichsmaßstäben vom europäischen Mittelmass zu einem der best- entwickelten Bildungssysteme entwickelt – Grund genug für einen Besuch des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums in Südtirol, um für die eigene Schule zu lernen.

Diskussionen mit Schulleitungen, dem Leiter den Schulamtes, Lehrerinnen und Lehrern und ein ganztägiger Besuch im Schulzentrum in Bruneck ergaben eine Fülle neuer Informationen und Impulse. Die Schulen arbeiten dort als Verbünde mit sehr großer Eigenständigkeit, müssen sich aber immer wieder einer externen Überprüfung ihrer Arbeit unterziehen. Beeindruckend ist die Leitidee, dass jede Schule für den Bildungserfolg ihrer Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist. Die Tiroler Pädagogen brachten ihre Philosophie auf den Punkt: Keine Schule in Südtirol darf sich die Frage stellen, ob sie die richtigen Schülerinnen und Schüler hat. Die Kinder und Jugendlichen, die eine Schule hat, sind immer die richtigen. Sie sind so gut wie möglich zu fördern und nicht an eine andere Schule abzuschieben.

Jeder Schüler wird entsprechend der eigenen Fähigkeiten gefördert und gefordert; gearbeitet wird mit individuellen Lernplänen, wobei die Schule bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Schüler von ihnen die höchsten Leistungen erwartet, die diese erbringen können.

Konsequenterweise unterrichtet man bis zum Abschluss der 8. Klasse auch alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam, um niemanden vorzeitig in seinen Bildungsmöglichkeiten zu beschneiden. Und man macht dieses, im Gegensatz zu vielen skeptischen Diskussionen in Deutschland, dort mit sehr großem Erfolg. Erst nach einer Abschlussprüfung nach Klasse 8 gehen die Lernwege weit auseinander, wobei es eine Fülle verschiedener Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsschulen gibt.

Die Schulen selbst sind mit Personal und Sachmitteln hervorragend ausgestattet und auch bereits durch ihren Bau als Lernwerkstätten konzipiert.

© 2008 Mar