Hamburger Schulen verändern sich gemeinsam. In Hamburg läuft seit Sommer 2004 der Schulversuch „d.18 Selbstverantwortete Schulen“, in dem sich 18 ausgewählte Hamburger Schulen auf den Weg einer eigenständigen Entwicklung machten. Von Anfang an mit dabei das Rönneburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Die beteiligten Schulen aller Schulformen haben sich einiges vorgenommen: Sie erproben neue Formen des Lehrens und Lernens und wollen weg von einem Unterricht im Gleichschritt hin zu mehr individuellem Lernen. Hauptziel ist es, durch mehr Eigenständigkeit eine höhere Qualität von Unterricht und Schule zu erreichen.
Auf einem Netzwerktreffen stellten die 18 Schulen jetzt ihre Ergebnisse und Erfahrungen vor. Das Harburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasium orientiert sich unter dem Motto „Zukunft gestalten lernen“ am Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der Lohn für diese Arbeit: bereits mehrfach wurde die Schule als offizielles Projekt der UN-Weltdekade „Nachhaltigkeit lernen“ ausgezeichnet.
Um Schülerinnen und Schüler angemessen zu fordern, verstärkt die Schule das individualisierte und kompetenzorientierte Lernen. So wurden die bisherigen Unter-richtsfächer Naturwissenschaften, Biologie und Geographie zu einem neuen praxisbezogenen Lernbereich verbunden. Die 5. Klassen führen z. B. die Renaturierung der Engelbek in Harburg durch. Sie planen, dokumentieren und bewerten ihre Arbeit mit Hilfe von Notebooks und spezieller Software. Eine Kooperation mit der TU Hamburg-Harburg verstärkt den Lebensweltbezug. Auch der musisch-künstlerischen Bildung geht von komplexen und bedeutsamen Aufgaben aus. Im Kunst- und Theaterunterricht wurden zusammen mit dem Thalia-Theater Stücke und Kulissen erarbeitet. Kontinuierlich entwickeln sich alle Lehrerinnen und Lehrer in Trainings weiter, mit einem neu eingeführten Konferenztag bekommen die Fach-, Jahrgangs- und Projektteams mehr Zeit, um Unterrichtssequenzen zu planen und auszuwerten. Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um gemeinsam den Unterricht zu reflektieren und zu verbessern. Daran sollen sich zukünftig auch die Schülerinnen und Schüler noch stärker beteiligen können. Insgesamt betrachtet sich das Rönneburger Gymnasium als ein lernendes System, das die Qualität von Schulleben und Unterricht in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess weiterentwickelt. Hierbei ist die Mitarbeit von Lehrern, Schülern und Eltern gleichermaßen wichtig.