27.01.05 - Bertini-Preisverleihung

Besonderes Engagement für eine wichtige Botschaft

67 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 11 bis 13 wurden für ihr außerordentliches Engagement im Theaterprojekt „Hitlerjunge Salomon“ mit dem Bertinipreis 2004 ausgezeichnet. Ihr Werk präsentierten die Schülerinnen und Schüler mit Live-Musik und multimedialem Einsatz von Zeitdokumenten an drei Abenden im Mai 2004 vor den Augen des aus Israel angereisten echten „Hitlerjungen Salomon“ Sally Perel, und vor 1400 Zuschauern im Harburger Rieckhof. Die musikalische Bandbreite reichte unter der Leitung von Susanne Tewes von Klezmer bis zur kritischen Fassung des Liedes „Lili Marlen“.

Möglich wurde dieses Projekt zum einen durch die Zustimmung Herrn Perels, diesen Abschnitt seines Lebens auf die Bühne bringen zu dürfen, zum anderen durch die hohe Einsatzbereitschaft der Schülerinnen und Schüler, die sich in Unterrichtsstunden, in zahlreichen Nachmittags- und Wochenendproben auf unterschiedlichste Weise mit der Thematik auseinander setzten. Theater- und Musikproben, inhaltliche Recherchen, eigene Szenen und Informationstexte für das Programmheft zu schreiben gehörte ebenso zu diesem fächer- und jahrgangsübergreifenden Projekt wie die Rahmenorganisation der Theateraufführungen an einem außerschulischen Veranstaltungsort. Neben künstlerischen und ökonomischen Aspekten war auch technisches Know-how für den Einsatz einer Rückwandprojektion gefragt. So fügten die von Medienexperte Henning Trost multimedial aufbereiteten Original-Bild- und Filmdokumente dem Bühnengeschehen weitere Ebenen hinzu.

Den Schülerinnen und Schülern war es wichtig, die Geschichte Salomon Perels und seine Botschaft, die er in seiner Lesung im September 2003 ans Alexander-v.-Humboldt-Gymnasium brachte, vielen Menschen zugänglich zu machen:

„Die Jugend von heute trägt nicht die Schuld an den Gräueltaten der Nazis, aber sie trägt die Verantwortung, dass es nicht wieder zu solchen kommt.“

Mit diesem Theaterprojekt unter der Gesamtleitung von Sabine Hansen (stellvertretende Schulleiterin und Lehrerin für Darstellendes Spiel) haben die Schülerinnen und Schüler auf öffentlichkeitswirksame Weise vergangenes Unrecht sichtbar gemacht und so die Zuschauer – und sich selbst – zum Gedenken und zur Wachhaltung der Thematik eingeladen, auf dass der aktuelle Einsatz gegen Diskriminierung und Rassismus als notwendig erkannt und nachhaltig gelebt werde.

„Das war einer der Höhepunkte meiner letzten Jahre“, so der tief bewegte Salomon Perel nach der Premiere.