Mächtige Klänge der berühmten Arp-Schnitger-Orgel, auf der schon Johann Sebastian Bach spielte, eröffneten den Festakt zur Auszeichnungsveranstaltung „Umweltschule in Europa“ in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi. Henning Trost, Musiklehrer des Rönneburger Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, begeisterte mit der Toccata in F-Dur von Dietrich Buxtehude die Festversammlung in der gut besuchten Kirche. Vertreter von 26 Umweltschulen waren gekommen, um aus der Hand von Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig das begehrte Qualitätssiegel „Umweltschule in Europa“ zu erhalten.
„Umweltschule in Europa“ ist kein Wettbewerb, sondern eine Auszeichnung, die alle Schulen gleichermaßen erreichen können, unabhängig davon, wie umweltverträglich sie bereits sind. Diese Auszeichnung erhalten alle Schulen, die während eines Schuljahres nachweislich mehr Umweltverträglichkeit an ihrer Schule umgesetzt haben, für dieses Schuljahr. Hierzu gehören für das Jahr 2004 auch die Harburger Schulen Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, die Schule Hanhoopsfeld und die Grundschule Rönneburg.
Unter den 26 ausgezeichneten Schulen befanden sich auch fünf Schulen, die es geschafft hatten über den Zeitraum von 10 Jahren, so lange gibt es diese Auszeichnung in Hamburg, nachhaltig erfolgreich zu sein. Schulsenatorin Dinges-Dierig betonte in ihrer Ansprache die „beachtliche Leistung“ dieser Schulen.
Eine der besonders ausgezeichneten Schulen ist das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, das sich in den letzen zehn Jahren weit über Hamburg hinaus einen hervorragenden Ruf als umwelt- und nachhaltigkeitsorientierte Schule erworben hat.
Natürlich war das Rönneburger Gymnasium auch auf dieser Veranstaltung durch vielfältige Aktivitäten vertreten. Der musikalische Rahmen der Festveranstaltung wurde vom über 60- köpfigen Unterstufenchor der Schule unter Leitung von Claudia Sommerfeld eindrucksvoll gestaltet.
„10 Jahre harte Arbeit am Qualitätsstandard Umweltschule in Europa“ sind eine lange Zeit für eine Schule und auch eine Gelegenheit zur Bestandsaufnahme. Schulleiter Jürgen Marek blickt zurück: 1994 fand die erste Festveranstaltung, damals noch im bescheidenen Rahmen in der Pausenhalle in Rönneburg statt. Damals standen noch Projekte wie ökologische Schulgeländegestaltung und das Gesunde Pausenfrühstück der Elternschaft im Vordergrund. In den Folgejahren kamen Wasser- und Energiesparprojekte, Abfallvermeidungskonzepte, eine eigene Fotovoltaikanlage und vor allem soziale Projekte wie das Projekt „Gambia unter Strom“ hinzu. Wichtig in dieser Entwicklung ist, dass sich alle diese Projekte bis heute lebendig fortentwickeln.
In einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess entwickelte sich das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium zunehmend zu einem Zentrum einer Bildung für Nachhaltigkeit in der neben ökologischen Schwerpunkte gleichberechtigt soziale und ökonomische Schwerpunkte in Unterricht und Schulleben traten.
Natürlich stand hierbei die Überprüfung der Qualität der eigenen Arbeit auch durch externe Gutachter im Vordergrund. So schaffte das Gymnasium als erste Hamburger Schule im Jahre 2001 eine Zertifizierung nach dem europäischen EMAS-Standard durch externe Gutachter. Die damit verbundene Standorteintragung in das Register der Hamburger Handelkammer und in das EU-Register konnte in diesem Jahre erfolgreich bestätigt werden: die Schule erreichte die wohl einmalige Leistung einer erneuten Zertifizierung durch professionelle Umweltgutachter. Gleichzeitig wurde das Qualitätsmanagement auch auf andere Bereiche der Schule ausgedehnt. Mit dem Qualitätssiegel „Schule mit hervorragender Berufsorientierung“ konnte das Gymnasium auch seinen hohen Standard auf ökonomischen Gebiet belegen.
© 2004 Mar