600 Schülerinnen und Schüler des Rönneburger Gymnasiums liefen am 20. September für ein Dorf in Afrika. Der Lauf um den Harburger Außenmühlenteich war kein gewöhnlicher Sportwettkampf. Die Jugendlichen sammelten Geld für das Solarprojekt in ihrer Partnerschule im gambianischen Dorf Somita. Dafür hatten sie sich Sponsoren – Eltern, Verwandte, Lehrer und Freunde – gesucht, die jeden bewältigten Laufabschnitt mit einigen Euros belohnten.
In Vorbereitung ist eine zweite Reise der Gambia-Gruppe des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums im März nächsten Jahres. Beim ersten Besuch, in den Frühjahrsferien 2002, hatten Schülerinnen und Schüler des afrikanischen Dorfes gemeinsam mit den deutschen Jugendlichen und ihren Lehrern eine Solaranlage für die örtliche Schule aufgebaut. Der Neue Ruf berichtete mehrfach ausführlich über dieses vorbildliche Eine-Welt-Projekt.
Die Solaranlage versorgt die Schule seit fast drei Jahren zuverlässig mit Elektrizität. Vom Folgeprojekt sollen auch die übrigen Bewohner von Somita profitieren: Die Dorfbewohner werden tragbare Akkulampen leihen und diese an dem Sonnenkraftwerk auftanken können. Sie zahlen für Ausleihe und Strom eine Gebühr und versetzen die Partnerschule damit in die Lage, einen Teil der nicht unerheblichen Betriebskosten der Solaranlage selbst zu erwirtschaften. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe und somit ein Beitrag zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.
Als zweites Teilprojekt ist vorgesehen, auf dem Schulgelände einen Herd mit hohem Wirkungsgrad zu errichten, der einen besonders sparsamen Umgang mit Brennholz erlaubt. Auf diesem Herd kann u.a. für die Schülerinnen und Schüler, die den Internatsteil der afrikanischen Schule besuchen, regelmäßig warmes Essen zubereitet werden.
Mit den fast 3000 Euro, die die engagierte Schülerschaft mit ihren Runden um den Außenmühleteich erlief, kann nun ein Teil der Kosten für die Ausrüstung und die gestiegenen Reisepreise nach Gambia erwirtschaftet werden. So verfolgt das Gambia Projekt des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums ein doppeltes Ziel: Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe für Somita und die einmalige Erfahrung für die deutschen Schülerinnen und Schüler, Afrika wirklich kennen zu lernen, nicht nur von den komfortablen Sitzen eines Safarijeeps, sondern in gemeinsamer Arbeit mit den afrikanischen Freunden in Somita.
© 2004 Mar