07.11.03 - Das Stimmungsbarometer beim Klassensprecher-Seminar

Trainingslager für Klassensprecherinnen und Klassensprecher – Ombudsfrau für Hamburger Schülervertretungen zu Gast beim AvH

70 aktive und trainingswillige Schülervertreter, Lehrer und Eltern erlebten am 6. und 7. November das traditionelle 2-tägige Klassensprecher-Seminar des Alexander-v.-Humboldt-Gymnasiums auf dem Reiherhorst in Maschen. Inhalt des Seminars ist ein spezielles Training, das Klassensprecherinnen und Klassensprecher zu verstärkter Mitbestimmung im Schulleben ermutigt und befähigt. Mitgestaltung ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil im Schulprogramm des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, sondern auch als Kompetenz in den neuen Bildungsplänen fest verankert.

Eine große Besonderheit war in diesem Jahr die gemeinsame Arbeit mit Frau Barbara Beutner, der Ombudsfrau für Schülervertretungen für Hamburg. Die Schülerinnen und Schüler staunten nicht schlecht: Dieses Amt gibt es in keinem anderen Bundesland außer Hamburg. Im Mittelpunkt des Gespräches standen die typischen Konfliktfelder, in denen die Ombudsfrau um Rat gebeten wird, wie z. B. bei Problemen rund um das Thema Klassenarbeiten oder wenn Schülervertreter sich in der Ausübung ihres Amtes behindert sehen, aber „ich löse nicht die Probleme für die Schüler“, so Frau Beutner zu ihrer Arbeitsweise, „sondern ich zeige ihnen Lösungsstrategien auf, die sie mit meiner Hilfe dann selber verfolgen.“

Hilfe zur Selbsthilfe – Learning by doing! Das gilt auch für die gesamte Anlage des Seminars: Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern Wissen über Organisation, über Beschwerdemanagement und Konfliktlösung zu vermitteln sowie in Rollenspielen zu trainieren, eigene Interessen angemessen wahrzunehmen, denn „es reicht nicht, seine Rechte nur zu kennen, man muss auch wissen, wie man sich für diese Rechte und für seine Interessen einsetzen kann“, versichert Schulsprecher Michel Welke.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorstellung der Gremien, Projektgruppen und Arbeitsgemeinschaften, in denen Schülerinnen und Schüler in der Schule bereits tatkräftig und erfolgreich mitgestalten und mitbestimmen. „Unsere Erfahrung ist, dass Schülerinnen und Schüler sehr wohl in der Lage sind, das Schulleben mit ihren Ideen und ihrer aktiven Mitarbeit außerordentlich zu bereichern und dabei selbst erfahren, dass sie Leben positiv gestalten können, indem sie Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen“, sagt Sabine Hansen, die stellvertretende Schulleiterin des Rönneburger Gymnasiums, das mit dem Seminar unter ihrer Leitung eine langjährige Tradition fortsetzt.

Einen Beweis für die Gestaltungskompetenz und ein gutes Beispiel, wie viel Spaß man bei der ganzen Sache haben kann, liefert schließlich das Vorbereitungsteam des Seminars. Wie jedes Jahr besteht es überwiegend aus Schülerinnen und Schülern, die „ihr“ Projekt Klassensprecher-Seminar außerordentlich souverän planen, organisieren und durchführen, von den Inhalten bis hin zu hin zum abendlichen Fun-Programm, das die Schülervertreterinnen und -vertreter von der 5. bis zur 13. Klasse auch in diesem Jahr wieder einmal ein Stück näher zusammengebracht hat. Als besondere Anerkennung der Arbeit und des Engagements der Schüler sind diese auf dem zweitägigen Seminar Gast der Schule, die die Kosten aus den durch Energie- und Wassersparprojekten selbst erwirtschafteten Mittel bestreitet.

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