Der Nachwuchscampus ist ein berufsorientierendes, vernetzendes Projekt von den „Kinderforschern an der TUHH“, gefördert von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation und dem Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden e.V. mit Hamburger Schulen. Das Projekt ermöglicht Jugendlichen während ihrer Schulzeit einen aktiven Einblick in Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf MINT-Berufe. Sie erhalten den direkten Austausch mit Azubis und Unternehmensmitarbeitern sowie Einblicke in die TUHH.
Auch in diesem Jahr durften Schüler des AvH an diesem innovativen Projekt teilnehmen. Die Klasse 8a unter der Leitung von Frau Kohler kooperierte mit der Bäckerei Wedemann und die Klasse 10c unter der Leitung von Frau Reiche mit dem Unternehmen Merck Hamburg. Dabei sollen die Schüler- und Schülerinnen lernen, wie man sich auf einen Unternehmenskontakt vorbereitet. Dies erfolgt mit praxisnahen Aufgaben in der Schule und aktiv gestalteten Unternehmensbesuchen. Gesine Liese, Leiterin von „Kinderforscher an der TUHH“, erklärt: „Wir wollen Schulen und Unternehmen gleichzeitig unterstützen, um den Nachwuchs für die konkreten Anforderungen der Berufswelt fit zu machen“.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a experimentierten deshalb im Chemieunterricht mit Mehl und Hefe, um den Backvorgang auch chemisch zu verstehen. Anschließend erarbeiteten sie zu Fragestellungen rund um eine Bäckerei im Rahmen des PGW-Unterrichts kleine Referate, die sie dann im Betrieb der Firmenchefin präsentierten. Diese Vorbereitung ermöglichte eine qualifiziertere Auseinandersetzung über die Arbeit in einer Bäckerei mit allen Beteiligten und damit einen Einblick in die Berufswelt.
In diesem Jahr hat das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium zum ersten Mal mit der Firma Merck, die in Hamburg alle Materialien zur Herstellung von DNA- und RNA-Abschnitten synthetisiert, zusammengearbeitet. Firmenvertreter und Auszubildende kamen in die Schule und stellten sich, ihre berufliche Qualifikation und ihren beruflichen Werdegang vor. Anschließend experimentierten sie mit den Schülern gemeinsam. Zum einen führten die Schüler und Schülerinnen grundlegende Chomatographieversuche durch, zum anderen ging es darum, dass jeder Schüler seine DNA in Spucke in einer Flüssigkeit aus Alkohol und einer Sprite-Salz-Mixtur an der Phasengrenze sichtbar macht. Mit Lego konnten dann die DNA-Stränge nachgebaut und veranschaulicht werden. Mit viel Engagement erarbeiteten die Schüler dieser Klasse Präsentationen mit pharmazeutischen bzw. biotechnischen Fragestellungen.
Anfang Februar fand dann der Besuch bei Merck bzw. im Fachbereich Biotechnologie in der TUHH statt. Auch hier war neben dem Feed-back der Mitarbeiter zu den Präsentationen der Schülergruppen das experimentelle Arbeiten zu einer typischen Laborfragestellung des Gastgebers der Höhepunkt des Besuches. So untersuchten die Schüler der 10c in der TUHH den enzymatischen Abbau von Laktose mit Laktase durch die Konzentrationsbestimmung von Glukose (Digitale Abschlussfeier Link s.u., Filme – AvH, Merck, TUHH).
Wichtiges Element dieses Projektes ist immer eine gemeinsame Abschlussfeier, in der alle Teilnehmer ihre Einblicke in Unternehmen zeigen können und unterschiedliche Berufsfelder vor- stellen. Auf diese Weise erhalten alle Schüler einen Einblick auch in die Firmen, die sie nicht selbst besuchen konnten. Damit leistet der Nachwuchscampus mit seinem Programm einen wertvollen Beitrag in der Nachwuchsförderung, und das nicht nur im Hinblick auf die Motivation und Berufsorientierungshilfe. Die Praxiserfahrungen, die Schülerinnen und Schüler hier vertiefen können, sind eine großartige Ergänzung zum klassischen Schulunterricht. In diesem Jahr konnte die Abschlussfeier aufgrund der Corona-Pandemie nur digital stattfinden (https://www3.tuhh.de/kinderforscher/nachwuchscampus/digitale-nachwuchscampus-abschlussfeier-2020/).