Es kommt Bewegung in die Sache. Vielleicht haben wir im nächsten Mai Mitglieder der Schulgemeinschaft aus Kituntu zu Gast!? Die Freude wäre riesengroß, unsere Gäste zwei Wochen lang zu bewirten, durch unseren Alltag zu begleiten und mit ihnen gemeinsam die Partnerschaft zu vertiefen.
„Building Bridges e.V.“ – der Verein, der die Lernende Schulpartnerschaft des AvH mit Kituntu/Tanzania unterstützt – hat einen Antrag an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gestellt, einen Schüler-Lehrer-Austausch zu unterstützen. Wenn dieser Antrag erfolgreich ist, kommen im Mai 2010 neun Schülerinnen und Schüler und ihre drei Begleitpersonen nach Hamburg, um stellvertretend für die Schulgemeinschaft in Kituntu gemeinsam mit der Schulgemeinschaft des AvH über Inhalte und Ziele zukünftiger Zusammenarbeit zu beraten und zu beschließen.
Hier einige Auszüge aus der Kurzfassung des Antrages:
„Die Partnerschaft des AvH mit der Kituntu Secondary School nahm ihren Anfang im Herbst 2006. Es folgte der Besuch einer Lehrergruppe des AvH in Tansania, um erste persönliche Kontakte zu knüpfen und sich vor Ort ein Bild zu machen, sowie ein Austausch der Verantwortlichen beider Seiten über Ziele und Funktion der gemeinsamen Partnerschaft. Derzeitiger Status Quo ist, eine Lernpartnerschaft anzustreben, in der die Schüler beider Schulen über die Lebensverhältnisse der jeweils anderen Schüler lernen und sich beide Länder verbindende, globale Zusammenhänge (Handelsverknüpfungen oder Auswirkungen des Klimawandels) in Projekten erschließen. Seit Herbst 2008 tauschen sich Schüler des die Schulpartnerschaft unterstützenden WP3-Kurses des AvH und tansanische Schüler in Briefen aus und haben darin bereits drei Themenfelder als potentielle Projektideen entwickelt: Wasser als kostbare Resource, die Wertschöpfungskette des Kaffees, Solarenergie als alternative Energieform. […]
Jede Möglichkeit wird genutzt, Wasser zu sammeln. Basierend auf den Erfahrungen aus bisherigen Schulpartnerschaften ist bei der Entwicklung der Schulpartnerschaft mit der Kituntu Secondary School im ersten Schritt die Etablierung stabiler Kommunikationsstrukturen geplant, auf die aufbauend im zweiten Schritt gemeinsam mit der Partnerschule für beide Seiten sinnvolle und lehrreiche Projekte konzipiert werden sollen.
Die geplante Begegnung steht am Übergang vom ersten zum zweiten Schritt: Die bereits aufgebaute Emailkorrespondenz soll hierüber auf eine breitere persönliche Basis gestellt werden, um stabile Kommunikationsstrukturen zu etablieren. Gleichzeitig sollen die entwickelten Projektideen gemeinsam zu Projektplänen ausgearbeitet werden.
In Tanks wird Wasser gespeichert, aber es reicht nicht. Die hierzu anreisende tansanische Gruppe, bestehend aus 2 Begleitlehrern, 1 Mitglied des School Boards und 9 Schülern, wird im Laufe der Begegnung den deutschen (Schul-/Familien-) Alltag kennenlernen (Unterbringung in Gastfamilien), persönliche Kontakte mit den Mitgliedern der AvH-Schulgemeinschaft knüpfen und den Rahmen für die genannten Projekte ausarbeiten, dabei gegenseitige Vorstellungen abgleichen, sich über formale Anforderungen ausgleichen und ein Konzept erarbeiten – etwas, dass, wenn eine reell gemeinsame Entwicklung der Projektideen ohne voreilige Richtungsentscheidung von einer der Seiten geplant ist, nur im persönlichen Austausch möglich ist. Darüber hinaus wird basierend auf den von den Schülern entwickelten Projektideen den tansanischen Besuchern bereits ein praktischer Einblick in die Themen Wasser und Kaffee, wie sie Hamburg prägen, gegeben werden. […]Im Verein Building Bridges wie auch am AvH verfügen die Betreuenden über viel Erfahrung in bildungspolitischer Entwicklungsarbeit. Die Vorsitzenden des Vereins B.Schwender und S.Odau nahmen an 2 Projektreisen im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit Gambia teil – erstere als Lehrerin und Betreuerin, letzterer noch als Schüler. S.Odau hat außerdem über ein FÖJ in Tansania wichtige Regionalerfahrung und kennt die Schulgemeinschaft in Kituntu. D. Bergholter und S. Hansen, für Schulpartnerschaften in Afrika verantwortliche Lehrerinnen am AvH, leiteten jeweils eine Projektreise im Rahmen der gambianischen Partnerschaft.“
ENSA als Lernendes Programm
Das ENSA-Programm, von dem wir uns die finanzielle Unterstützung versprechen, geht zurück auf eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die gemeinnützige InWEnt – Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH – führt das ENSA-Programm im Auftrag des BMZ durch. ENSA ist ein „Lernendes Programm“, was bedeutet, dass gesammelte Erfahrungen aus verschiedenen Projekten das Projekt selbst beeinflussen können, ENSA sich den verändernden gesellschaftlichen Herausforderungen beständig stellt und auf diese reagiert.
ENSA fördert den entwicklungspolitischen Austausch zwischen Schulen in Deutschland und Afrika, Asien sowie Lateinamerika. ENSA bietet einen finanziellen Zuschuss zu den Reise- und Aufenthaltskosten und begleitet die Schulgruppen mit Vor- und Nachbereitungsseminaren.
„Lernen Eine Welt zu sehen“ – Die Ziele des ENSA-Programms
Das übergeordnete Ziel von ENSA ist es, ein wachsendes Netzwerk aus Nichtregierungsorganisationen (NRO), LehrerInnen und SchülerInnen dabei zu unterstützen, sich für eine global nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Verschiedene sogenannte „Akteursgruppen“, die im ENSA-Programm zusammenarbeiten, haben eine gemeinsame Zielsetzung, die dem ENSA-Leitbild „Lernen EINE WELT zu sehen“ entspricht.
Die Schülerinnen und Schüler des jetzigen WPIII-Kurses freuen sich darauf, den Austausch vorzubereiten und zu begleiten.
04.12.09
Was keiner zu hoffen gewagt hat ist geschehen – Unserem Antrag ist zugestimmt worden.
Im kommenden Mai – gleich nach den Maiferien – kommt eine Gruppe ausgewählter Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und ein Mitglied aus der Schulelternschaft aus Kituntu für zwei Wochen nach Hamburg. Unsere Gäste wohnen bei Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft, nehmen an unserem Schulleben teil, gestalten mit uns gemeinsam kulturelle Events und bilden sich mit uns gemeinsam fort in Sachen Wasserspeichern, Solarenergie und Kaffeevermarktung.
Einer der wichtigsten Programmpunkte wird die inhaltliche Ausgestaltung unserer Lernpartnerschaft sein. Wir entwerfen gemeinsam eine Agenda.
© 2009 Bg