25.06.09 - Siegreich beim Fuelcellbox-Wettbewerb

Auf dem Weg in die Zukunft – Preis für Schüler des AvH für ein Konzept einer innovativen Fähre

Umweltfreundliche Brennstoffzellen erobern immer mehr Anwendungsbereiche. Auch auf Schiffen soll diese innovative Technologie zum Einsatz kommen. Um Konzepte dafür zu entwickeln, wurden auch Schülergruppen aus Schleswig-Holstein und Hamburg im Fuelcell-Wettbewerb aktiv. Dabei beschäftigten sie sich nicht nur abstrakt mit der Thematik Brennstoffzellentechnik, sondern lösten kreativ Aufgabenstellungen mit Praxisbezug. Der Wettbewerb war in drei Phasen eingeteilt. Ziel der ersten Phase war die Erarbeitung einer Präsentation zu ausgewählten Aspekten der Brennstoffzellentechnik. Die zwölf erfolgreichsten Teams dieser ersten Wettbewerbsphase erhielten eine hochwertige Fuelcell-Box kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie geht nach dem Wettbewerb in das Eigentum der Schule über und steht dann für den regulären Unterricht zur Verfügung. Im zweiten Abschnitt sollte wiederum eine Präsentation erarbeitet werden, die das erarbeitete Konzept der Fähre darlegt. Als Abschluss war ein Wettrennen der besten Teams mit ihren Booten in einem spannenden Finale auf der Kieler Woche geplant, in dem die Leistungsfähigkeit des konstruierten Bootes getestet wurde.

Auch ein Team des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums aus der 10. Klasse erarbeitete ein Konzept für eine Brennstoffzellenfähre mit Wasserstofftechnologie. Dustin, Hannes und Timo wurden dabei von Andreas Thon, einem diplomierten Ingenieur der TUHH und ehemaligen Schüler des AvH qualifiziert im offenen Labor betreut. In diesem Rahmen ist es möglich, begabte Schüler in besonderer Weise zu fördern in Kooperation mit der Technischen Hochschule.

Nachdem auch die erarbeiteten Lösungsansätze der zweiten Phase erfolgreich in einer Präsentation dargestellt wurden, ging es an das Testen des Bootes. Auf dem Schulteich? Dieser ist sehr zugewachsen und für solche sensiblen Testfahrten nicht geeignet. Aber wohin? Auf Anfrage konnten die Schüler ihr Boot im Wellenkanal der TUHH testen. Er ist 10 m lang, gerade und enthält sauberes Wasser. Ideal für solche Experimente. Wie sollen die Brennstoffzellen geschaltet werden – parallel oder in Reihe? Wie viele Wasserstoffspeicher brauche ich, damit mein Boot 5 Minuten ohne Nachtanken fährt? Wie betanke ich am geschicktesten die Speicher? Arbeiten die Brennstoffzellen nach vielen Testfahrten genauso gut wie am Anfang? Diese Fragen konnten die Schüler experimentell am Wellenkanal beantworten.

Am letzten Donnerstag war es dann soweit. Ein Team aus Glinde, eins aus Kiel und eins aus Eutin waren außer dem AvH-Team auf der Kieler Woche am Start. Für die erstellten Präsentationen erhielt das AvH-Team hinter der Heimmannschaft aus Kiel als 2. Preis ein Brennstoffzellenauto. Aber könnte sich das AvH-Boot auch so gut bei der Wettfahrt behaupten? Die Schüler waren skeptisch und nervös, weil das Boot im Testlauf nur 3 Minuten funktionierte. Deshalb wurde die Betankung der Wasserstoffspeicher wurde kurz vorher noch geändert. Die beiden ersten Mannschaften legten jeweils 9 Fährüberfahrten vor. Und dann kam Wind auf. Die Fähre aus Glinde kämpfte sich durch die Wellen und blieb plötzlich wegen Wasserstoffmangel liegen. Ein dritter Platz schien für das Hamburger Team zum Greifen nahe, aber bei dem Wind? Timo, Hannes und Dustin ließen sich nicht beirren. Sie tankten sehr sorgfältig und hatten Glück, der Wind ließ nach. Die ersten 8 Überfahrten liefen super, aber dann frischte der Wind wieder auf und das Boot kam vom Kurs ab. War der mögliche Sieg verschenkt? Genügend Wasserstoff war offensichtlich vorhanden. In gut einer Minute 2 Überfahrten mit stärkerem Wind von vorn? Der Moderator forderte schon die anderen Teams zum Auftanken auf, ein Stechen schien unvermeidlich. Buchstäblich auf die letzte Sekunde hat das AvH-Boot die Zielplattform berührt und den Sieg eingefahren. Das kleine Boot hat in 5 Minuten 100m zurückgelegt, beachtlich! Die Schüler waren stolz und glücklich. Die Arbeit hat sich gelohnt. Mit ihrem Einsatz und ihrer Arbeit konnten die Schüler neben dem zweiten Preis in diesem Wettbewerb und dem 1. Preis für das schnellste Boot gleichzeitig die Anforderung der selbstgestellten Aufgabe in der Oberstufe erfüllen.

Herzlichen Glückwunsch!

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