Die letzten drei Tage vor den Herbstferien begaben sich die 6. Klassen des Alexander-von-Humboldt-Gymnasium auf Zeitreise. Ausgerüstet mit Ruten, Feuer- und Schlagsteinen, Fell- und Lederjacken oder zu Umhängen umfunktionierten Jutesäcken begaben sie sich direkt in die Steinzeit. Zusätzlich im Reisegepäck hatten sie einen langen Fragenkatalog:
Wie sahen die Werkzeuge der Menschen vor 20.000 Jahren aus? Wie konnten sie sich vor wilden Tieren und Kälte schützen? Wie macht man eigentlich Feuer ohne Streichhölzer oder Gasfeuerzeug? Mit welchen Waffen jagten die Steinzeitjäger? Und hatten sie auch eine Sprache?
Unter der Anleitung von erfahrenen Museumspädagogen und mit engagierter Unterstützung interessierter Eltern erlebten die Schüler an einem Lernort außerhalb des Klassenraums eine spannende Epoche der Menschheitsgeschichte.
Dieses Projekt des handlungsorientierten Lernens hat übrigens schon eine langjährige Tradition am AvH und ist auch Bestandteil des Schulprogramms. Das hier Erlebte und Gelernte wird z. B. im Deutsch-, Kunst oder Geschichtsunterricht gedanklich und gestalterisch weitergeführt. Hierbei ist nicht nur das Wissen um steinzeitliche Werkzeuge von Bedeutung, sondern auch die Erfahrung des Arbeitens in der Gruppe.
Gemeinsam wurden Steinmesser, Steinbeile, Speer- und Pfeilspitzen aus Feuerstein geschlagen, Leder und Holz mit selbst hergestellten Steinwerkzeugen bearbeitet. Richtige Teamarbeit war dann beim Aufrichten und Befestigen der Holzstämme zum Hüttenbau gefordert. Aber auch das Feuerentzünden mit einem Steinzeitfeuerzeug ist ein Ereignis, bei dem alle teilhaben. Welche Bedeutung muss diese Kunst für die Menschen damals gehabt haben?
Der Höhepunkt und Ausklang waren natürlich wie in jedem Jahr die große Mammutjagd mit der rituellen Vorbereitung und der abschließende Festschmaus.
© 2004 Ks