Herr Marek geht in den Ruhestand

17.12.08 - Jürgen Marek
17.12.08 – Jürgen Marek

Zum Ende des Schuljahres 2008/09 beendet Herr Marek seine Tätigkeit als Schulleiter des AvH. Aus diesem Anlass haben wir am 22.11.2008 ein Interview mit ihm geführt.

Steckbrief

Geburtsdatum: 10. Januar 1950
Geburtsort: Hamburg-Harburg
Familienstand: Verheiratet, ein Sohn
Unterrichtsfächer: Biologie und Chemie
Hobbies: Lesen, Fotografieren, Kochen, Reisen, Schwimmen
Lieblingsessen: Italienische Gerichte
Lieblingsbeschäftigung: Hobbies ausüben
Lieblingsautor: Henning Mankell (Krimiautor), Kurt Tucholsky, Robert Gernhardt
Lieblingsfilme: Filme vom Regisseur Stanley Kubrick (z. B. „Uhrwerk Orange“), allgemein aktuelle Filme

Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden das Amt des Schulleiters abzulegen?

Ich habe mich nicht kurzfristig entschieden, mein Amt als Schulleiter abzulegen, diese Entscheidung habe ich bereits 2004 getroffen. Ich arbeite seit dieser Zeit in einem Arbeitszeitmodell, das es mir gestattet, einige Jahre früher aus dem aktiven Schuldienst auszuscheiden. Ein wichtiger Grund für mein früheres Gehen ist, dass ich nicht als alter Mensch den Ruhestand erleben, sondern noch einmal unter die Studierenden bzw. die Lernenden gehen möchte. Dort werde ich mich vielleicht noch einmal als Autor probieren und versuchen an Projekten mitzuwirken. Natürlich werde ich mein Amt des Schulleiters bis zum Ende des Schuljahres mit voller Kraft gestalten, so wie ich es all die Jahre getan habe.

Warum sind Sie Lehrer geworden?

Ich wollte immer gerne Lehrer werden, weil ich mich einerseits für Fachinhalte der Biologie und Chemie sehr interessiere, andererseits aber auch gerne mit Menschen zusammenarbeite. Als Lehrer hatte ich die Möglichkeit diese beiden Bereiche ideal miteinander zu verknüpfen. Besonders gefällt mir die pädagogische Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Hier gibt es immer wieder Möglichkeiten neue eigene Ideen zu verwirklichen und gleichzeitig mit und von anderen viel zu lernen. Könnte ich mein Berufsleben noch einmal leben, würde ich mich auch wieder dafür entscheiden Lehrer zu werden, da ich es einfach für bereichernd halte, mit anderen Menschen und besonders mit Jugendlichen zu lernen und zu arbeiten und ihnen etwas fürs Leben mitzugeben.

Was wären Sie geworden wenn sich nicht für den Beruf des Lehrer entschieden hätten?

Bevor ich Lehrer geworden bin, habe ich auch eine Ausbildung im Biologiestudium als Verhaltenbiologe gemacht. Insbesondere die Arbeitsgebiete, die das Verhalten des Menschen in den Mittelpunkt stellten haben mich sehr fasziniert. Die Arbeitsmöglichkeiten in diesem Bereich waren aber sehr begrenzt und insbesondere in Hamburg sehr ungewiss und der Schritt vom Studium des menschlichen Verhaltens zur Pädagogik ist viel kleiner als man denkt.

Was halten Sie von der Profiloberstufe?

Ich bin ein starker Befürworter der Profiloberstufe, weil der Unterricht sich nicht nur auf einzelne Fächer konzentriert, sondern fächerübergreifende Themen in den Vordergrund stellt. Es geht um problemorientierte und handlungsorientierte Arbeit, die auch einen starken Bezug zur Lebenswirklichkeit hat. Ich finde, dass die Profilentwicklung an unserer Schule außerordentlich gut gelungen ist. Wir werden sie gemeinsam mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium gestalten, weil wir so den Schülern beider Schulen eine große Vielfalt von Profilen anbieten können.

Glauben Sie, dass nach ihrer Amtszeit die Projekte, die Sie in die Wege geleitet haben, weiterhin bestehen bleiben?

Ja, ich bin fest der Meinung, dass viele dieser Projekte und Entwicklungen an unserer Schule weiterhin bestehen bleiben und dies nicht vom nächsten Schulleiter abhängig sein wird. An unserer Schule gibt es viele feste Verantwortlichkeiten und Strukturen und viele hoch engagierte und professionelle Lehrerinnen und Lehrer, die die einzelnen Projekte und die gesamte Schulentwicklung tragen und gestalten, ohne dass der Schulleiter immer groß mitwirken muss. Das soll aber nicht heißen, dass der Schulleiter nichts zu tun hat. Hier bleiben natürlich viele Arbeitsschwerpunkte bei der Entwicklung des Personals, der Schule und des Unterrichts.

Wie finden Sie das Klima am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium zwischen Lehrern und Schülern?

Ich bin sehr gerne an dieser Schule, weil hier ein überwiegend gutes Schulklima herrscht. Natürlich gibt es immer wieder einmal Auseinandersetzungen, aus denen aber häufig auch neue Impulse für die Schule hervorgehen. Probleme werden meistens schnell und auf einer sachlichen Ebene gelöst, weil sich auch die Eltern an dieser Schule gut mit einbringen. Auf alle Fälle spielt das respektvolle Miteinander, das offene Gespräch und das gemeinsame Handeln für mich eine große Rolle .

Was erhoffen Sie sich für Ihre Zukunft und auch für die Zukunft des Alexander vom Humboldt Gymnasium?

Ich selber werde mich nicht mehr wissenschaftlich mit dem Bereich „Verhaltensbiologie“ beschäftigen, weil ich mich seit dem Jahre 1974 nicht mehr intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt habe und der Fortschritt der Wissenschaft enorm vorangegangen ist. Aber ich werde noch einmal unter die Lernenden bzw. Studierenden gehen, um Pädagogik und Lernprozesse aus einer anderen Sichtweise zu betrachten.

Für die Zukunft des Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wünsche ich mir, dass die Schule als Gymnasiums mit seiner anspruchsvollen Schulphilosophie einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und seiner Art als „Lernendes System“ zu arbeiten bestehen bleibt. Ich wünsche mir sehr, dass die bestehenden Projekte weiterentwickelt und ausgestaltet werden und das das AvH ein gutes Beispiel innovativen Lernens, guter Kooperation und kreativer Auseinandersetzung bleibt.

© 2009 Mirko, Mirco, Silvan, Fabian (10b)